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MITARBEITER MOTIVIEREN MIT DEM 5-SCHRITTE-SYSTEM

mitarbeiter motivieren

Mitarbeiter motivieren - Leicht gemacht.

Kennst du das auch? Dein Chef kommt zu dir und sagt, „Hallo, ich finds ja sooo toll, wie Sie immer wieder Ihren Schreibtisch aufräumen!“ Da kann man sich schon mal fragen, was will der Typ eigentlich von mir? Ich persönlich habe sehr feine Sensoren für Manipulation und Unaufrichtigkeit jeglicher Art. Lob, Anerkennung, Ermunterung müssen schon echt sein. Und vor allem angemessen und konkret formuliert werden. Sonst fühle ich mich eher manipuliert, nicht ernst genommen und dann kann die Absicht “Mitarbeiter motivieren” oder das wohlgemeinte Lob auch das Gegenteil bewirken.

Mitarbeiter motivieren konkret.

Seit Jahren trainiere ich in meinem Führungsseminaren die klassischen Feedbackregeln, indem ich sie von jedem Teilnehmer anhand konkreter Beispiele einem Stellvertreter geben lasse. Dabei unterteile ich die Wegstrecke im Raum zum Feedbacknehmer in 5 Felder. In Feld 1 holt man sich erst mal die Erlaubnis, ein Feedback geben zu dürfen. Denn wenn der Feedbacknehmer gerade keine Zeit oder keine Lust hat ein Feedback zu empfangen, kann sich die Mühe gespart werden. In Feld 2 wird die Situation oder das Verhalten, um das es geht, konkret und wertneutral beschreiben. Im 3. Feld wird eine Vermutung angestellt, warum der andere sich wohl so oder so verhalten hat. Im 4. Feld drückt man (sehr wichtig!) sein Gefühl aus, also das, was das Verhalten des Anderem in einem emotional ausgelöst hat. Und erst dann wird im letzten Feld der eigene Wunsch oder die Bitte geäußert und sehr konkret gesagt, was man vom Anderen erwartet.

Das klingt so einfach, aber der Teufel steckt im Detail und vor allem in der Verwechslung und Durchmischung der verschiedenen Phasen. Wenn schon im 1. Feld bei der Erlaubnis zu viel Vorwurf mitschwingt, muss man sich nicht wundern, wenn der andere keine Lust auf mein Feedback hat. Genau so wichtig ist es, wirklich sachlich und ohne Wertungen seine Beobachtung zu schildern. Gut ist, wenn der andere sichtbar ja sagt oder zumindest zustimmend nickt – erst dann sollte der nächste Punkt angestrebt werden. Ansonsten holen einen meistens schon nach wenigen Minuten die Einwände und Widerstände des Anderen ein und dies würde bedeuten, unmittelbar wieder einen Schritt zurück gehen zu müssen.


Anfrage

 

Wertschätzendes Feedback.

Natürlich wird man in der Realität nicht fünf große Schritte auf seinen Kollegen oder seinen Partner zugehen, aber es für sich schon mal in dieser ausführlichen, strukturierten Form geübt und ausprobiert zu haben, erhöht die Chance erheblich, wirklich gehört zu werden. Darüber hinaus mindert es die Gefahr, mit seinem Feedback evtl. sogar noch mehr Schaden anzurichten.

Ein Feedback zu geben ist immer eine Wertschätzung an die andere Person und kommt in den meisten Fällen gut an. Vor allem, da der andere ja auch bewusst oder unbewusst weiß, wenn zwischen euch etwas nicht stimmt und durch deinen ersten Schritt wird auch er entlastet. Es ist auch besser, Feedbacks rechtzeitig zu geben, also bevor Konflikte eskaliert sind, denn dann ist es noch leichter, sein Anliegen angemessen vorzutragen.

Bewährte Methode zum Mitarbeiter motivieren.

Wenn erst mal Störungsfeedbacks gegeben werden müssen, hat man eigentlich schon viel zu lange gewartet. Der Königsweg ist es, positive Feedbacks in der gleichen Weise wie oben beschrieben zu vermitteln. Beispiel: 1. „Hallo Susanne, darf ich dir kurz eine Rückmeldung geben? – 2. „Ich beobachte seit Wochen, dass du deine Präsentationen immer sehr gewissenhaft vorbereitest und auch noch fristgerecht ablieferst.“ 3. „Ich vermute mal, dass dir das selbständige Arbeiten wirklich Spaß macht und es dir wichtig ist, perfekte Ergebnisse zu erzielen“. 4 „Mich macht das immer richtig stolz und freut mich, wenn ich das mitkriege.“ 5. „Und ich wünsche dir, dass du dir deine Freude und deinen Elan noch lange erhalten kannst.“ Kannst du dir vorstellen, wie solch eine wertschätzende Rückmeldung dich als Feedbacknehmer motiviert? Weil du mitbekommst, dass dein Engagement wirklich bemerkt wurde. Das könnte dich anspornen, auch in Zukunft deine Arbeit gut zu machen.

Gute Kommunikation durch Ich-Botschaften

Es gibt eine ganze Trainingsbewegung, GFK, Gewaltfreie Kommunikation, die nichts anderes tut, als diese 5 Grundregeln von guter Kommunikation zu trainieren. Aber wenn du es anhand positiver Feedbacks und nach und nach auch mit moderaten Konflikt- und Störungsfeedbacks übst, kannst du schon sehr weit kommen. Dann verhältst du dich auch automatisch angemessener, wenn es mal mit einem Kollegen oder Mitarbeiter richtig brenzlig wird. Denn alles was man in den fünf Phasen macht, sind Ich-Botschaften und gegen die kann erst mal keiner was haben.

Mein Tipp: Lobe anhand dieser fünf bewährten Regeln. Dabei kannst du auch einzelne Phasen überspringen, damit es nicht zu gestelzt und aufgesetzt daher kommt: z.B. (Step 2 und 4 zusammen ziehen).“ Hallo Bertram, ich finds schön, wie du immer wieder in den Meetings für gute Stimmung sorgst.“ (und dann gleich der 5. Schritt mit Daumen hoch) „Weiter so!“

Mitarbeiter zu motivieren sollte für jeden selbstverständlich sein. Und es ist gut, seinen Handwerkskasten immer gut gefüllt zu haben. Weitere Tipps demnächst.


Anfrage

 

Mit motivierenden Grüßen Frank Astor